
Service Design – Service Blueprint – Visual Sketchnote

Blog Labor für Kreativität
Ich hätte niemals gedacht eine komplexe Zeichnung wie das Portrait von Igor Strawinski von Pablo Picasso mit so einer Leichtigkeit und befriedigendem Ergebnis abzuzeichnen. Der Verdienst des R-Mode meines Gehirns. Der R-Mode ist keine Besonderheit „meines“ Gehirns sondern eine Besonderheit des menschlichen Gehirns. Jeder verfügt darüber. Somit kann auch jeder im R-Mode zeichnen und so erfreulichen Zeichen-Ergebnissen gelangen.
Hier ist das Original vom Großmeister Pablo Picasso
Ich stelle fest, wie komplex diese Zeichnung ist, aus wievielen Linien sie besteht und wieviele Details die Zeichnung beinhaltet. Auf diese Weise habe ich bisher noch nie Objekte betrachtet. Die Übung zeigt mir wie unterschiedlich ich beobachten kann. Ich stelle fest dass Beobachtung etwas ist, was trainiert werden kann und erlernt werden kann und soll, denn dadurch eröffnen sich neue Welten.
Ich sehe Parallelen zu Design Research und dass es Übungssache ist und etwas Erlernbares ist, wie Beobachtungen gemacht werden. Das bringt mich wiederum zur Fähigkeit des Zuhörens (Deep Listening). All diese Qualitäten versuchte ich bisher zu leben. Ich stelle fest dass dies eine weite und große und faszinierende Welt für sich ist, die größer ist als bisher angenommen, bei weitem nicht so trivial ist wie bisher angenommen und viel mächtiger ist als bisher angenommen und essentiell für das Zusammenleben, die Kreativität und Problemlösungsansätzen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Design.
„Drawing on the right side of brain“ ist ein fantastisches Buch von Betty Edwards, das durch spannende Übungen demonstriert wie trickreich unser Gehirn ist und über welche Möglichkeiten jeder von uns verfügt, um unser Gehirn noch besser zu nutzen und auch um unser Gehirn ein wenig auszutricksen.
Die erste Übung des Buches ist „Gesicht und Vasen“. Finde eine Anleitung auf der offiziellen Website von Betty (https://www.drawright.com/try-an-exercise) oder in ihrem Buch „Drawing on the right side of brain“.
Meine Erfahrungen mit der Übung sind:
Das hier kam mir auch sehr bekannt vor:
„…you may have come to a point where you needed to change direction in the drawing, but didn’t know whether the line should go right or left. The conflict may have been so great that you could not make your hand move the pencil to continue the drawing…“ (Edwards, Betty. Drawing on the Right Side of the Brain . Penguin Publishing Group. Kindle-Version.)
„… that can only be done by shifting to the visual, spatial mode of the brain. This is the part of the brain that can perceive and nonverbally assess visual relationships of sizes, curves, angles, and shapes.“ (Edwards, Betty. Drawing on the Right Side of the Brain . Penguin Publishing Group. Kindle-Version. )“
Offizielle Webseite von Betty Edwards mit Übungen aus dem Buch https://www.drawright.com/
Inspiriert durch Sketchnotes von der ModernRE und inspiriert durch das Zeichnen von Comics versuchte ich „aus dem Stand“ eigene Sketchnotes als Vorbereitung für eine User Testing Session zu machen. Meine wichtigsten „Learnings“ daraus habe ich hier gesammelt.
Ich nutzte intuitiv eine Struktur von oben nach unten, so wie ich es vom Textschreiben gewohnt bin. Das erscheint mir nicht optimal zu sein. Offenere Strukture wie etwa ein Netzwerk geben viel mehr Flexibilität.
So richtig „cool“ sieht der erste Versuch nicht aus. Ich nutzte:
Mit welchen Mitteln ich es ästhetischer attraktiver machen kann, möchte ich als nächstes herausfinden und damit experimentieren. Meine Annahme: Layouts, Panels usw. sind hilfreich. Ein Vokabular an gängigen Symbolen ist sehr hilfreich und essentiell.
Ergänzungen konnte ich einfach machen. Oft fällt mir was ein, was noch wichtig ist. Das konnte ich leicht ergänzen.
Im Nachhinein verstehe ich viele Zusammenhänge eines Systems besser. Durch das bessere Verständnisse entwickle ich auch neue Ideen für Darstellungsstrukturen die die Komplexität noch mehr reduzieren und Zusammenhänge des Systems noch besser verstehen lassen und kommunizieren lassen. Ich kann dadurch erkennen was wichtig ist und führe auf diese Weise eine Priorisiserung durch.
Wie Live-Visual-Recorder arbeiten, möchte ich herausfinden. Ich nehme an sie nutzen Panels (vergleichbar mit Comics) und ein gut eingeübtes Vokabular und Grammatik um schnell visualisieren zu können.
Visual Notes sollen Komplexität reduzieren und Systeme einfacher verstehbar machen. Wenn ich zuviele unterschiedliche Farben nutze, entsteht erst recht wieder Chaos und Komplexität. Für den Betrachter wird es schwieriger Zusammenhänge einfach zu verstehen. Beim nächsten Mal möchte ich Farben sparsam und sehr bewusst einsetzen, ebenso wie unterschiedliche Typographien. Ja auch Layout natürlich. Alles eben so, dass für die Betrachter/innen eine Vereinfachung entsteht im Sinne „Ah. So verstehe ich die Zusammenhänge sehr gut, auf einen Blick, ich kann mich orientieren, ich finde mich zurecht, ich kann mit jemanden darüber sprechen und disuktieren“.
in Stichworten: Shadowing einsetzen, Struktur einsetzen wie Punkte, Linien, Karos, usw., Tipps von Inking bei Comics nutzen, die Art der Stifte,…
Struktur, Formen, Muster
Charaktere, die sich aus anderen Artefakte, Gegenständen und Objekten entwickelt haben.
Über den Zeitraum von ein paar Wochen portraitierte ich bei jeder meiner S-Bahn Fahrten in Berlin Fahrgäste. Als Zeichenwerkzeug diente mir dabei: mein Finger, ein iPhone und die Notiz App des iPhones. Viel Vergnügen beim Durchblättern der Portraits.
Vor ein paar Tagen saß ich mit meinem Kollegen Haluk zusammen. Wir erarbeiteten unser Vorgehen und eine Roadmap für eine aktuelle Kundenanfrage. Der Kunde möchte einen Living Styleguide. Das Wissen und die Erfahrung mit Living Styleguides sind eher gering in den Teams des Kunden. Die Vorstellungen des Kunden darüber waren somit sehr vage und grob. Wir legten unseren Fokus auf ein paar Hausaufgaben, die wir vor dem Projekt erledigen durften. Aus unserem Brainstorming über wichtige Fragen ergaben sich:
Wir durften also ein gemeinsames Verständnis erzeugen um eine vernünftige und gemeinsame Basis für unseren Projektstart zu haben.
Während unserer Arbeit an der Roadmap entwarf Haluk ein sehr anschauliches Bild zu einem Living Styleguide. Haluk adressierte damit ein Bedürfnis des Kunden: wir wollen einen technologieunabhängigen Styleguide, gleichermaßen nutzbar für jedes Framework und jede Technologie. Dabei beschrieb Haluk HTML und CSS als Autoreifen. Angular, React oder PHP bezeichnete er als Autokarosserie. Der Mehrwert eines Autos ist damit von A nach B zu fahren. Die Reifen ermöglichen dem Auto diese Weg zurückzulegen, unabhängig von der Karosserie, unabhängig davon ob BMW, Toyota oder Fiat.